hola amigos!
schon die erste taxifahrt vom flughafen von havanna in die altstadt war ein erlebnis. kaum aus dem flughafen raus (der eher einer markthalle, als einem flughafen gleicht), wurde ich von der drueckenden hitze fast erschlagen und von taxifahrtern ueberrannt. ich habe mich dann fuer eine billigere variante entschieden... einen fiat polski ohne fenster:) kaum waren wir einige hundert meter gefahren (mit einer durchschnittsgeschwindigkeit von vielleicht 30 km/h), wurden wir schon von der polizei angehalten. der fahrer stieg aus und diskutierte mit den polizisten etwa 20 meter entfernt vielleicht eine viertelstunde (mir kams vor wie zwei stunden). 50 meter weiter vorne standen die ersten prostituierten an der strasse... und ich sass im auto, und hatte doch ein wenig ein komisches gefuehl..:) doch der fahrer kehrte zurueck und brachte mich zur richtigen adresse, natuerlich nicht ohne mir noch vorher eine unterkunft bei seinen verwandten anzubieten...
schon an diesem ersten abend habe ich unglaublich viel "kuba" erlebt. ich werde darauf zurueckkommen, doch zuerst moechte ich nochmals kurz ausholen..
vielleicht haben es ja noch nicht alle mitbekommen. im letzten monat tat sich einiges bei mir und schliesslich ist alles prima aufgegangen. ich werde nun im september in lugano ein musikstudium (klarinette) beginnen und freue mich riesig darauf.
bevor dies aber beginnt, wollte ich mir noch einen lebenstraum verwirklichen. eine groessere reise unternehmen. ja, und da bin ich jetzt, am beginn dieser reise, in welcher es mich nach einem monat (alleine) in kuba weiter nach chile-bolivien-peru-equador (mit patrick meng) ziehen wird.
so, zurueck zu kuba. ich nun seit vier tagen in havanna und habe bei einer familie im historischen stadtteil ein zimmer. dies wurde moeglich durch eine kollegin von uns in der schweiz. martina hat einen kubaner als freund. deshalb konnte sie mir viele adressen, tipps und eben diese unterkunft mitgeben bzw organisieren. an dieser stelle as grosses maersi an d martina:) waehrend des monats, den ich in kuba verbringe, werde ich von hier aus nach ganz kuba ausschwaermen.
ja, bis jetzt habe ich ein wenig tourist gespielt und mir havanna angesehen. als oberflaechlicher betrachter koennte man meinen, dass es eine "ganz normale" ist. man kann einkaufen, es hat sehenswuerdigkeiten, touristen, ...
doch havanna ist anders. irgendwie scheint hier die zeit stillzustehen. niemand hats eilig (gerade komisch nach meinem letzten, sehr stressigen zeit in der schweiz). ueberall sitzen die menschen auf dem trottoir, studenlang, schauen vor sich hin, schatzen und lachen. und doch lebt die stadt. an vielen ecken ertoent musik, wird gesungen und getanzt... (oft leider als touristenattraktion).
weiter hat havanna wunderschoene haeuser zu bieten, die, die man eben kennt von den bildern. leider sind sie in der minderheit. der groesste teil der haeuser zerfaellt, ist dreckig und es gleicht oft eher bildern, die wir aus der dritten welt kennen. die meisten strassen sind wirklich auch
bei den autos ist es dasselbe. es gibt diese wunderschoenen (und grausam stinkenden, .. ich ueberleg mir das mit der anti-offroader-initiative nochmals...=D) oldtimer. aber grundsaetzlich faehrt alles rum, was zwischen zwei und vier raedern hat und irgendwie noch einigermassen fahrtuechtig ist:)
viele kubaner leben mit dem staatlichen lohn am existenzminimum und haben oft keine andere wahl, als auf halblegale und illegale praktiken zurueckzugreifen (unregistrierte taxis, prostitution, . so ist es auch mit meiner unterkunft. sogenannte "casas particulares" muess(t)en registriert werden, was hohe abgaben an den staat mit sich zieht, was die casas wiederum kaum wirtschaftlich macht. deshalb vermietet mir die familie dieses zimmer streng gesehen illegal.. und deshalb sind sie auch froh, wenn ich mich sehr diskret verhalte, wenn es in gespraechen um meine unterkunft geht...
wenn wir schon bei legalitaet und illegalitaet sind.. polizei. es hat eine riiiesige unmenge an polizisten in der stadt. und diese haben irgendwie nichts zu tun. als ich am ersten tag mit ricardo (meinem "vermieter") auf den markt ging, wurde er von einem polizisten angehalten, musste den ausweis zeigen und schliesslich mit auf den posten. so wie ich es danach von ihm verstanden habe, kam es dem polizisten ungewoehnlich vor, dass ein kubaner einfach so mit einem touristen herumlief (oder es war ihm einfach langweilig und er wollte sein revier markieren..)
verstehen und nicht verstehen: die sprache macht mir noch sehr grosse muehe. ich habe mich auch nicht allzu grandios (kurz aber heftig..:D) darauf vorbereitet, aber die kubaner haben auch einen sehr schwer verstaendlichen akzent (etwa wie george w. english spricht..XD).
es war und ist also ein ziemlicher sprung in kalte wasser, habe ich doch seit meiner ankunft kaum ein wort englisch (bis auf "hello my friend" & co), geschweige denn deutsch gesprochen... auch ans alleine-sein bzw -reisen musste ich mich gewoehnen. es braucht sehr viel eigeninitiative, um etwas zu unternehmen. anderseits ist es auch schoen und ich geniesse es, mal zeit fuer mich zu haben. nicht zuletzt gibt es die ziemlich strenge letzte zeit in der schweiz zu verdauen und etwas herunterzufahren:)
so, entschuldigt, dass es so lang wurde, aber ich hatte wohl ein akutes mitteilungsbeduerfnis...:-D danke fuers zuhoeren bzw zulesen... und trotzdem koennte ich noch lange weiterschreiben.
als ich den text vorhin nochmals kurz durchgelesen habe, kam er mir gerade genug negativ vor. das stimmt aber nicht. es ist einfach doch ein groesserer kulturschock so ploetzlich und der braucht verarbeitet zu werden.
wie es weitergeht, weiss ich noch nicht genau..:) aber es wird sicher reichen, um eine weitere mail zu schreiben...
entonces, saludos a todos y hasta luego
Mittwoch, 6. Juni 2007
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5 Kommentare:
Hola Livio!!!
mil gracias für dä amüsante bricht...hami grad es par minute detane versetzt i mine gedanke.
De verdad, Cuba no es facil!!!
Gniesses und please schriiiib soviel wiede chasch, für alldie mit Fernweh!
un besote bien grandote,
cuidate y saludos a ricardo y cari!!!
Moi Livio du Sack! Waisch wia gern wäri au no kli in da Feria? ;-)
Jonu, denn gnüss es wenigstens du... schöni reis no :)
lg
beni
^^freu mi scho. han hüt grad mis flugticket uf santiago kriagt, hehe. nur nu biz matura und denn scho los...
Hallo Livio
Habe heute in der NZZ gelesen, dass es Fidel wieder etwas besser geht. Was so ein Russi alles bewiken kann :-)
Deine novedades waren interessant zu lesen. Machs witerhin guat und a liaba Gruass us Trimmis
Werni
hey Livio
das toent jo super puper! Cool dass du sona Siita gmacht hesch. findi echt a guati idee. hoffa i ghoera bald mol wieder oeppis...
wiiterhin viil Spass und gnuesses
Katja
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